Über die ersten Spielversuche gibt es eine Anekdote von Franz Wörler, der es sich als Vorstand nicht nehmen ließ, die Plätze als einer der ersten auszuprobieren: Sie versuchten es genau am Karfreitag 1974. Plötzlich sprangen alle Bälle auf der eigenen Anlage völlig anders als auf normalen Sandplätzen.
Sollten ihnen beim Bau gravierende Fehler unterlaufen sein? Sollte alle Mühe umsonst gewesen sein? Entwarnung dann, als man merkte, dass eben zu Ostern auch manchmal noch der Frost im Boden steckt. Die schönen, neuen Plätze waren lediglich gefroren! Ja, ja, es gibt da doch irgendwo die Geschichte vom Esel, der aufs Eis geht, wenn es ihm zu wohl wird – oder?
Wie jedoch aus allen Aufzeichnungen hervorgeht, begann der Tennissport in Schnaittach mit aller Macht und vor allen Dingen reibungslos. Schon 1974 wurde von einem sehr qualifizierten Trainer, Werner Bube, dafür gesorgt, dass sich die Qualität des Spiels wahrlich sehen lassen konnte. So konnte Sportwart Manfred Strobel schon im ersten Jahr vom Aufstieg der 1. Herrenmannschaft berichten und auch eine Damenmannschaft bildete sich sofort. Ein Jahr später stiegen sowohl die Damen, die 1. und 2. Herren als auch die Jugendmannschaft auf. Vereinsmeisterschaften und Schleifchenturnier vervollständigten den regen Spielbetrieb. Manchmal wurden für die Cracks sogar Ballmädchen und Balljungen eingesetzt.
Wer arbeitet, darf auch feiern
Das Vereinsleben dieser ersten beiden Jahre war natürlich von viel Arbeit geprägt. Die Außenanlagen waren noch nicht perfekt, ein Kinderspielplatz, Parkplätze, Umkleidemöglichkeiten, eine provisorische Dusche mussten her und noch viele solcher Kleinigkeiten waren zu erledigen. Vor allen Dingen der Plan eines echten Vereinsheimes nahm konkrete Formen an. Die Bauhütte, die als Tennisheim diente, bringt zwar heute noch viele der damaligen Mitglieder ins Schwärmen, konnte jedoch aus sanitären Gründen allein schon keine Dauerlösung bleiben.
Dennoch wurde groß gefeiert. Zuerst natürlich die Einweihung der Plätze am 27. Juli 1974 im Anschluss an die ersten Vereinsmeisterschaften. Vom Posaunenchor über den Bürgermeister, den Landrat und sonstigen Honoratioren fehlte nichts und niemand. Auch die kirchlichen Weihen erhielt unsere Anlage. Der Höhepunkt war ein Festball, auf dem die Aktivität der Mitglieder erst recht unter Beweis gestellt werden konnte.
Gesellschaftliche Veranstaltungen standen von Anfang an weit oben im Vereinsleben. Curt Schneider, der zum Vergnügungswart bestellt war, organisierte Weinfahrten, Meisterschaftsbälle, Kappenabende, Jahresabschlussfeiern und ähnliche Vergnügungen hervorragend. Erstaunlich ist, dass der Zuspruch fast immer sehr groß war.