Aufschlag

Der offizielle Geburtstag unseres Vereins ist der 18. Mai 1973. An diesem Tag erhielt die Vereinsführung den Bescheid des Amtsgerichts Lauf an der Pegnitz, dass der Verein „Tennis-Club Schnaittach (TCS) e. V.“ in das Vereinsregister Band III unter der Nummer 195 eingetragen wurde. Wie das bei uns so ist, kann eben auch ein Verein erst dann existieren, wenn alles mit Unterschrift und Siegel amtlich gemacht wird.

Gründungsurkunde
Gründungsurkunde des Amtsgerichts Lauf a. d. Pegnitz

Dass unser Tennisclub eine weit schwierigere Geburt hinter sich hat, kann sich jedes Mitglied leicht ausdenken. Es begann schon im Sommer 1972. Einige sportbegeisterte Schnaittacher suchten eine neue Herausforderung. Tennis erlebte zwar noch keinen Boom, dennoch versuchten sich schon viele Leute im Urlaub oder in benachbarten Clubs den Umgang mit dem Filzball. Schnell war eine Interessengemeinschaft beisammen, bestehend aus den Herren Langfritz, Wörler, Rahm, Beirle, Pabst, Müller und Strobel (Manfred). Deren Interesse am Tennissport konnte aber auf Dauer nur aufrecht erhalten werden, wenn die Spielmöglichkeiten vor Ort geschaffen werden könnten. Die Clubgründung war eine ausgemachte Sache, das „Wie?“ und „Wo?“ musste geklärt werden.

Erstes Problem: Standortsuche. Es gab in Schnaittach und Umgebung viele Möglichkeiten. Zum Beispiel wurde oberhalb der Ziegelhütte ein Grundstück inspiziert, die Grundstücke der Kirchenstiftung wurden geprüft, die Gemeinde wollte am Erlanger eine Möglichkeit sehen. Dann das geplante Sportzentrum in Hedersdorf. Dort sollte der gesamte Schnaittacher Sport konzentriert werden und ein neuer „In-Sport“ wie Tennis wäre eine große Attraktion gewesen. Da dies alles sehr vage Planvorstellungen waren und auch der Anschluss an einen schon bestehenden Sportverein rasch verworfen wurde, musste nach den eigenen Kriterien gesucht werden: Ortsnähe war gefragt, die Bodenbeschaffenheit sollte geldbeutelgünstig sein und eine ruhige Lage sollte die Entwicklung eines neuen Vereins fördern.

Wer im Endeffekt das Fleckchen in Kleinbellhofen entdeckte und für geeignet erachtete, ist nicht mehr zu ergründen. Dass es eine glänzende Entscheidung war, liegt auf der Hand: 30 Jahre lang konnte diese Standortwahl niemand auch nur in geringster Weise kritisieren. Mit der Festlegung auf ein geeignetes Gelände konnte die lose Interessengemeinschaft nicht mehr alle anfallenden Notwendigkeiten bewältigen. Ein Verein als kompetente Basis war wichtig, um Finanzierung und Planung einer Tennisanlage voranzubringen.

Gründungsmitglieder des TC Schnaittach
Anwesenheitsliste vom 26. Januar 1973: Die Gründungsmitglieder des TC Schnaittach

Am 26. Januar 1973 wurde zur Gründungsversammlung in den Gasthof Kampfer in Schnaittach eingeladen. Auf der Anwesenheitsliste sind erstaunliche 30 Personen aufgeführt. Diese 30 Leute sind die Gründungsmitglieder des TC Schnaittach. Herr Beirle schilderte die bisher gelaufenen Grundstücksverhandlungen und zeigte das weitere Vorgehen in finanzieller Hinsicht auf. Dann wurde von den Anwesenden ganz offiziell ein Verein ins Leben gerufen.

Man einigte sich auf ein recht ungewöhnliches Modell: Nicht 1. und 2.Vorstand sollten den Verein führen, sondern ein Dreier-Gremium, das gleichberechtigt auftreten sollte. Einstimmig gewählt wurden für diesen Dreier-Vorstand: Georg Langfritz, Martin Rahm und Franz Wörler. Anschließend wurden gewählt: Martin Rahm als Kassier, Gisela Sommer als Schriftführerin und schon (!) ein Sportwart – Manfred Strobel. Konrad Beirle und Kurt Richter sollten sich um die Erstellung einer Satzung bemühen.

Damit startete ein intensives Vereinsleben, denn viele Aufgaben mussten sehr schnell und mit viel Arbeitsaufwand erledigt werden. Schon am 28. Februar 1973 wurde eine neue Mitgliederversammlung einberufen, bei der alle Vereinsfunktionen gewählt wurden.